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STATION 4 – Robinie

Robinie, ©: Thomas Malz

Die Robinie

Die Robinie sieht auf den ersten Blick fast aus wie ein heimischer Baum. Aber tatsächlich stammt sie ursprünglich aus Nordamerika. Erst vor ein paar hundert Jahren haben Menschen sie nach Europa gebracht – und seitdem fühlt sie sich hier fast schon zu wohl.

Die Robinie kann sehr schnell wachsen und auch an Plätzen überleben, wo viele andere Bäume längst aufgeben würden – auf kargen, trockenen Böden zum Beispiel.
Ihr Trick: Sie lebt in enger Partnerschaft mit Bodenbakterien, die Stickstoff aus der Luft in Nährstoffe verwandeln. So kann sie den Boden sogar fruchtbarer machen.

Im Frühling schmückt sie sich mit langen, weißen Blütentrauben, die herrlich duften.
Für Bienen und andere Insekten ist das ein Festschmaus – aus ihrem Nektar entsteht der bekannte Akazienhonig, auch wenn die Robinie streng genommen gar keine Akazie ist.

Das Holz der Robinie ist sehr hart, dauerhaft und widerstandsfähig. Früher nutzte man es für Schiffsbau und Werkzeuge, heute zum Beispiel für Spielplätze oder Gartenmöbel.
Es hält fast so lange wie Tropenholz – nur dass es direkt vor unserer Haustür wächst.

Aber: Die Robinie breitet sich auch stark aus. Mit ihren Wurzelschösslingen kann sie schnell ganze Flächen erobern und andere Pflanzen verdrängen. Deshalb sehen Fachleute sie einerseits als nützlich, andererseits auch als problematisch.

Die Robinie ist also ein Baum mit zwei Gesichtern: robust, schön, wertvoll – aber auch ein echter Eroberer. Ein Beispiel dafür, wie Pflanzen aus aller Welt hier bei uns neue Geschichten schreiben.

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